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14. 02. 2014.

Dresden gedenkt der Zerstörung | Aufruf zu Erinnerung und Widerstand



Dresden gedenkt der Zerstörung | Aufruf zu Erinnerung und Widerstand

Dresden hat der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg und der Opfer der Bombenangriffe vom Februar 1945 gedacht. Mehr als 11.000 Menschen bildeten heute im Zentrum eine Kette als Zeichen gegen Rechts, darunter auch Landtagspräsident Matthias Rößler, Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und andere Prominente.
Der Widerstand Tausender entmutigte diesmal die Rechtsextremen, am Gedenktag zu demonstrieren. Anders als befürchtet blieb es nach Angaben der Polizei weitgehend friedlich. Neonazis hatten ihre ursprünglich geplante Kundgebung überraschend abgesagt. Etwa 3.000 Polizisten aus ganz Deutschland sicherten den Gedenktag ab, der in früheren Jahren teilweise von schweren Ausschreitungen begleitet war.


Ablenkung von Nazi-Schreckensherrschaft „schäbig und unerträglich“

Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) warnte am 69. Jahrestag der Stadtzerstörung vor dem Vergessen. „Nicht verblassen lassen dürfen wir, dass die Bomben auf Dresden wie anderswo auf deutschem Boden unschuldige Opfer wie auch Täter trafen“, sagte sie bei der Gedenkfeier auf dem Heidefriedhof. Dort waren wie in den Vorjahren auch Rechtsextreme. Ministerpräsident Tillich verurteilte Aktionen von Neonazis zum 13. Februar. Der Versuch von Rechtsextremisten, das Gedenken für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und die Nazi-Schreckensherrschaft auszublenden, „ist schäbig und unerträglich“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Das Zentrum Dresdens war bei alliierten Bombenangriffen am 13. und 14. Februar 1945 zerstört worden, bis zu 25.000 Menschen kamen ums Leben. Seit Jahren versuchen Rechtsextreme, den Jahrestag für ideologische Zwecke zu missbrauchen. Ihnen war es am Mittwochabend zum ersten Mal seit Jahren wieder gelungen, mit Fackeln durch die Altstadt zu marschieren - unter dem Protest von über 1.000 aufgebrachten Bürgern und Gegendemonstranten. Die eigentlich für den 13. Februar angemeldete Kundgebung sagten sie daraufhin ab.
                                   11.000 bildeten in der Innenstadt eine Menschenkette
„Wir alle sind aufgerufen, über den Tag hinaus für Frieden, Toleranz und gegen Hass, Gewalt und Rassismus einzutreten“, mahnte Tillich. Rund 2.000 Menschen erinnerten mit einem Gang entlang historischer Stätten an die Nazi-Vergangenheit in Dresden. Auf dem Neumarkt formten Hunderte Lichter in der Dunkelheit das Bild einer überdimensionalen Kerze auf dem Pflaster.
Dresdner Philharmonie und Sächsische Staatskapelle spielten am Abend ihre traditionellen Gedenkkonzerte, die mit einer Schweigeminute endeten. Viele Konzertbesucher gehen traditionell im Anschluss zur Frauenkirche. Die Türen des 1945 zerstörten und mit Spenden aus aller Welt wiederaufgebauten Gotteshauses bleiben bis Mitternacht zur stillen Andacht geöffnet. Gegen 21.45 Uhr - zum Zeitpunkt des ersten Angriffs auf Dresden - läuten stets alle Kirchenglocken der Stadt.
Bis zum Abend blieb es mit einer Ausnahme friedlich. Dabei trennte die Polizei rund 200 Anhänger der linken Szene und eine Gruppe aus dem rechten Lager.


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