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18. 02. 2014.

Im Februar 2014 ist eine kleine Gruppe aus Bremen, Göttingen und Frankfurt im Kosovo, um die aktuelle Situation dort lebender und dorthin abgeschobener Roma zu recherchieren.




Im Februar 2014 ist eine kleine Gruppe aus Bremen, Göttingen und Frankfurt im Kosovo, um die aktuelle Situation dort lebender und dorthin abgeschobener Roma zu recherchieren.
17/02/2014 18:38 0 KOMMENTAR
Im Februar 2014 ist eine kleine Gruppe aus Bremen, Göttingen und Frankfurt im Kosovo, um die aktuelle Situation dort lebender und dorthin abgeschobener Roma zu recherchieren. 

In Prishtina treffen wir Abgeschobene aus der Bundesrepublik Deutschland. unnamed
Schon auf der Fahrt nach Kosovo Polje halten wir spontan für ein Interview eines 30jährigen Bocholters, der uns von seiner Abschiebung aus Nordrhein-Westfalen vor drei Jahren erzählt. Er hat keinerlei Unterstützung erhalten und lebt entweder auf der Straße oder notdürftig bei Freunden. Wenn er einen Tag auf der Straße um Geld bittet, hat er am Ende 2,50 Euro zusammen.
In Kosovo Polje angekommen besuchen wir zwei Familien, die in einem kleinen Haus auf zwei Etagen wohnen. Eine Familie wurde im Juni 2012 aus Warendorf (Münster) abgeschoben, noch bevor die Frau nach einer Tumoroperation eine entsprechende Nachsorge in Anspruch nehmen konnte. Die Kinder der Familie sprechen untereinander deutsch, ein kleines Detail das deutlich macht, wie deplatziert sie nach der Abschiebung in ein Land sind, das sie überhaupt nicht kennen. 

Die anderen, Sebilje Begani und Gani Rami mit ihren vier Kindern, die im April 2011 aus Göttingen abgeschoben wurden, siehe auch den Bericht von Juni 2011 von alle bleiben! http://www.alle-bleiben.info/sebilje-begani-und-gani-rama/Ende des Monats müssen sie ihre Wohnung verlassen und haben überhaupt keine Ahnung, was sie dann machen sollen. Ihnen wurde vom Ministerium zugesagt, dass ein Hausbau unterstützt werde, wenn sie ein Grundstück hätten. Dieses Grundstück ist durch Spenden (aus Göttingen und Hamburg) finanziert, aber die Zusagen wurden nicht eingehalten. Das Haus ist bis heute nicht gebaut.

 unnameggdSpäter treffen wir noch den 22jährigen Egin aus Pirmasens. Er ist 2011 mit 19 Jahren abgeschoben worden. Seitdem ist er bei der Familie seines Onkels untergekommen, wo 13 Leute in 3 Zimmern wohnen. Manchmal verdient er als Tagelöhner in 12 Stunden 10 Euro. Eine Perspektive einen Job zu finden, hat er als Roma nicht. Vom Rückkehrerprojekt URA 2 wurde er abgewiesen, weil er aus Rheinland-Pfalz kommt.
Die Unterstützung im Rahmen von URA 2 hat keiner/m unserer Gesprächspartner/innen eine langfristige Perspektive schaffen können – ganz im Gegenteil, in den meisten Fällen ging sie über die einwöchige Unterbringung im Hotel direkt nach der Unterkunft, oder eine Einmalzahlung von 30 Euro

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